Genauso wie wir Menschen eine gut sortierte Hausapotheke haben sollten, ist es auch für unsere vierbeinigen Freunde sinnvoll, eine eigene Haustierapotheke bereit zu halten. Einige nützliche Dinge haben sich dabei als besonders hilfreich erwiesen:
- Elastische Binden in verschiedenen Größen
- Selbstklebende Verbandsrollen zur Fixierung
- Pflaster
- Schmerzfreies Desinfektionsspray
- Salben für die Augen (z.B. Bepanthen oder Noviform)
- Jodsalbe (wie Betaisodona oder Braunovidon)
- Heilsalben (z.B. Mirfulan oder Unguentolan)
- Mittel gegen Durchfall (z.B. Kohletabletten oder Perenterol Pulver)
- Ein digitales Fieberthermometer
- Zeckenzange
- Schmerzmittel (nach Absprache mit dem Tierarzt)
- Kamillenlösung zur Reinigung
Diese Empfehlungen dienen dazu, kleinere Wehwehchen im Alltag zu behandeln. Dennoch ersetzt eine gut ausgestattete Haustierapotheke nicht den Besuch beim Tierarzt. Bei größeren Problemen oder unklaren Symptomen ist der Gang zum Fachmann unerlässlich.
Erste Hilfe bei leichten Verletzungen
Schürfwunden oder kleine Schnittverletzungen sollten mit Jodtinktur behandelt und anschließend mit einer Heilsalbe versorgt werden. Größere Schnittwunden können mit Jodsalbe abgedeckt und verbunden werden. Da Tiere meist nicht gerne Verbände tragen, hilft es, sie während der Versorgung mit Leckereien abzulenken.
Durchfall bei Tieren
Hat ein Haustier etwas Unverträgliches gefressen, kann dies zu Durchfall führen. Beobachten Sie Ihr Tier genau, denn oft fühlen sie sich in solchen Fällen schwach und elend. Hier hilft schonende Kost wie gekochtes Hühnerfleisch mit Reis und ein wenig Öl. Ein Durchfallmittel aus natürlichen Inhaltsstoffen wie Kohletabletten kann ebenfalls Abhilfe schaffen. Sollte der Durchfall nach ein bis zwei Tagen nicht besser werden, ist ein Tierarztbesuch notwendig.
Behandlung von Augenentzündungen
Augenentzündungen, häufig durch Zugluft verursacht, sollten mit abgekochtem, abgekühltem Wasser und einem Mulltupfer gesäubert werden. Anschließend kann eine Augensalbe auf das untere Augenlid aufgetragen werden.
Ohrenentzündungen bei Haustieren
Besonders Tiere mit hängenden Ohren sind anfällig für Ohrenentzündungen. Vorbeugend können ein paar Tropfen Babyöl in die Ohren gegeben und sanft einmassiert werden. Wichtig ist es, keine Wattestäbchen zu verwenden. Stattdessen kann man Baumwolle um den Finger wickeln und den vorderen Teil des Ohrs damit vorsichtig reinigen.
Flohbefall wirksam bekämpfen
Flöhe sind nicht nur auf dem Tier zu finden, sondern in großer Zahl auch in der Umgebung wie auf Decken oder im Teppich. Deswegen ist es wichtig, gründlich zu saugen und die Staubsaugertüte sofort zu entsorgen. Anti-Floh-Sprays für die Umgebung können helfen, die Verbreitung der Parasiten zu verhindern. Für das Tier selbst sollten spezielle Flohshampoos oder Puder verwendet werden, und die Behandlung sollte mehrere Tage hintereinander durchgeführt werden. Eine anschließende Wurmkur ist ebenfalls ratsam, da Flöhe Bandwürmer übertragen können.
Es gibt mittlerweile auch verschreibungspflichtige Medikamente, die die Vermehrung der Flöhe durch die Einnahme beim Tier verhindern. Diese Präparate sind über den Tierarzt erhältlich und sollten passend zur Größe des Tieres dosiert werden.
Wurmkuren und Prophylaxe
Regelmäßige Wurmkuren sind unerlässlich, um sowohl Bandwürmer als auch andere Parasiten wie Spul- und Hakenwürmer zu bekämpfen. Produkte wie Droncit, das rezeptfrei erhältlich ist, wirken gezielt gegen Bandwürmer. Für andere Wurmarten sollten allerdings nur vom Tierarzt verschriebene Medikamente verwendet werden. Eine regelmäßige Wurmkur, etwa alle drei Monate, schützt Haustiere effektiv.
Gesetzliche Vorgaben für Tierarzneimittel
In Deutschland ist die Abgabe verschreibungspflichtiger Tierarzneimittel streng geregelt. Apotheken sind verpflichtet, eine Dokumentation über die Abgabe dieser Medikamente zu führen, insbesondere wenn es sich um Tiere handelt, die zur Lebensmittelproduktion genutzt werden könnten. Diese Aufzeichnungen werden regelmäßig von den zuständigen Behörden kontrolliert.
Zur Pflege der Tiere sollten auch Produkte wie Tierzahnpasta oder Babyöl zur Reinigung der Ohren vorrätig sein. Nicht jedes Tier verträgt jedes Mittel, daher ist es bei Unsicherheiten ratsam, Rücksprache mit einem Tierarzt zu halten. Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite – auch für Ihre tierischen Begleiter!